Dank seiner Geländegestaltung und Ausdehnung ist der Berg eher ein ganzes „Gebirge“. Die vier wichtigsten Gabelungen – Čupel nach Süden, Zimný nach Südosten, Malchor - Kyčera nach Norden und Lukšinec nach Nordwesten – fahren mit einer Reihe von weiteren bewaldeten großen und kleinen Kämmen fort. Alle Gabelungen sind praktisch vollständig von Fichten- oder Mischwäldern bedeckt. Das Massiv besteht aus dem geschichteten Goduler Sandstein. Die Gipfelkahlfläche – der alten Bezeichnung nach Gigula – liegt bereits über der Waldgrenze, stellenweise ist sie mit den künstlich gesetzten Latschenkiefern bewachsen. Von den anderen Teilen der Beskiden ist der Lysá hora im Südwesten und im Süden durch die Täler der Flüsse Ostravice und Řečice– an ihrem Unterlauf auch durch eine Bucht der Talsperre Šance – und im Osten durch die Täler der Flüsse Mohelnice und teilweise Morávka abgegrenzt. Einer Sage nach versteckte sich auf dem Lysá hora im 18. Jh. der „Herr von Lysá hora“, der Räuber Ondráš (Ondřej Šebesta, 1680 - 1715, geboren in Janovice) mit seiner Gruppe. In den alten Urkunden erscheint Lissa huera bereits in 1261, aber seine Bedeutung wuchs erst mit der Entwicklung der Touristik zu Ende des 19. Jhs. an. Im Jahre 1880 wurde auf dem Berg eine Schutzhütte zum Gedenken des Aufstiegs des Erzherzogs Albrecht aufgebaut. In 1894 wurde der Bau einer neuen Schutzhütte mit dem Namen „Erzherzog Albrecht-Schutzhaus“ aufgenommen, das Schutzhaus wurde im Jahre 1895 zum ersten Mal geöffnet. In 1934 wurde auf dem Lysá hora die Hütte des Klubs der tschechoslowakischen Touristen gebaut. Später trug sie die Bezeichnung „Bezruč-Hütte“. Beide Hütten brannten in den siebziger Jahren bis auf den Grund aus. Auf dem Gipfel dominiert von weitem der Telekommunikationsturm. Die meteorologische Station, die im Jahre 2003 den 50. Jahr ihres Betriebs feierte, misst Lufttemperatur und –druck, Niederschlagsmenge und weiteres. Im Winter wird die Höhe des Schneebelags und der Pistenstand festgestellt. Außer der „traditionellen“, zur Wettervorhersage nötigen Informationen werden hier auch Daten über Meteoritenüberflüge gesammelt. Weiter befindet sich hier die Gedenktafel an die in den Jahren 1938 – 1945 gefallenen, hingerichteten und zu Tode gemarterten Touristen. Am Abhang ist die Gedenktafel an Ing. Robert Srkal angebracht, der im KZ-Lager umkam. Zwischen Malchor und Kykulka in Richtung Hradová steht der Steinhügel Ivančena zum Gedenken der in der Zeit des 2. Weltkriegs zu Tode gemarterten Pfadfinder. Auf dem Gipfel ist die Bergrettungsdienststation. Der Schnee bleibt hier sehr lange liegen, aber in den letzten zwei Saisons wurde hier nicht skigefahren – Skiverbot erlassen, Lysá hora ist das Symbol der Touristik in den Beskiden. Es gehört zum guten Ton an dem traditionsmäßigen Neujahrsaufstieg teilzunehmen und im Falle eines schönen Wetters die unendlichen Aussichten über die ganzen Beskiden und noch weiter, bis zu Malá Fatra und Roháče zu genießen. Wie es aber im Gebirge zu sein pflegt, der Lysá kann sich eine Nebelmütze aufsetzen, und der Tourist sieht dann nicht einmal die nächste Markierung.